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Gerüchtequelle Prora - der U-Boot Hafen

Gerüchtequelle Prora - der U-Boot Hafen
Blick in die Betonkeller eines unfertigen Wirtschaftstraktes in Prora

Die Story zum Bild

Um den Koloss von Rügen ranken sich natürlich eine Unmenge Gerüchte, besonders um die Betonkeller von unfertigen Wirtschaftstrakten. Dort wo diese noch nicht wie geplant mit einer Natursteinmauer verkleidet wurden, sind sie ein in der Erde steckender Betonklotz der in Richtung Meer zeigt. Manch einer hält diese Klötze für U-Boot-Bunker, damit Göring nach Prora hätte fahren können.

Ein Blick durch ein Loch in der Betonmauer wie auf dem Foto zeigt aber, dass die Klötze eben nur ganz gewöhnliche Keller sind. Ein U-Boot würde niemals zwischen den Pfeilern hindurch passen und überhaupt - warum sollte Göring ausgerechnet mit dem U-Boot nach Prora fahren wollen?

Das Gerücht, es gäbe in Prora einen U-Boot Hafen hängt vermutlich damit zusammen, dass es Pläne gab, im großen Jasmunder Bodden einen solchen Hafen zu bauen. Dafür hätte man einen Durchstich in den Bodden gebraucht und für den Ort dieses Durchstiches war auch Prora im Gespräch. Als man zu DDR-Zeiten begann, das Vorhaben umzusetzen, hatte man sich jedoch für Glowe entschieden. Die Bauarbeiten wurden schnell wieder abgebrochen und so ist heute vom Plan des U-Boot-Hafens nur ein großes Wasserloch bei Glowe übrig.

Technische Bilddaten

Kamera Zeit Verschluss Blende Brennweite Original ISO

SONY DSLR-A100

2007:04:28 15:57:59

1/60 s

f/5.6

35 mm

3872 x 2592

400

Kommentare zum Foto "Gerüchtequelle Prora - der U-Boot Hafen"

Tom schrieb am : 2018-10-12

Ich hab 1978/80 in Prora gedient (TUS/MTS), auch bei uns gab es das Gerücht von den U-Boot Bunkern, auch daß die Insel wie ein schweizer Käse unterhöhlt sei oder gewesen ist. Es war von mehreren Einfahrten und breiten Straßen die Rede, auch einer Einrichtung zum Fluten des ganzen unterirdischen Straßennetzes und der untersten Kellergewölbe des Komplexes die Rede welche angeblich sechs Stockwerke umfasst haben sollen, von denen in dieser Zeit nur noch zwei begehbar gewesen wären. Bei der Suche nach der/einer Einrichtung zum Entfluten sollen angeblich auch etliche freiwillige (in der Hauptsache NVA Kampftaucher) ums Leben gekommen sein. Das habe ich auch immer wieder mit nur geringen Abweichungen gehört. Selbst habe ich einige Ruinen oder halb fertige große Hallen in richtung der FJB gesehen, die durchaus als Werfthallen hätten dienen können. Richtige Beweise hab ich nie gesehen oder finden können. Muß aber dazu sagen, das es unter den Offizieren genau diese Gerüchte immer wieder gab und auch darüber spekuliert wurde wie man es herausfinden könne was es mit diesem "Geheimnis" auf sich hätte... Das aber vor allem im Offiziersclub so nach dem sechsten Wernesgrüner oder Hafenbräu. Was oder welches Gerücht wahr war, oder ob entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings kann es sein, dass alles nur eine "Massenhysterie" war, denn was konnte man in Prora schon tun, außer "Saufen oder nach Binz zum Aufklatschen" fahren für 500 Km in der Reichsbahn bis nach Hause reichte auch ein VKU nicht aus... :-)


Matthias Maiwald schrieb am : 2016-09-07

Bin Mitarbeiter der in Block V entstandenen Jugendherberge und natürlich kenne ich unseren Keller. Ursprünglich liefen dort die Versorgunsleitungen durch. Durch den Kellergang konnte man einst den gesamten Gebäudekomplex unterwandern. Spätestens seit die Gebäude brach lagen drang Grundwasser in viele Kellerräume so daß sie nicht mehr zugänglich waren. Während dieser Zeit sind auch unbefugte Hobbyforscher in den Kellerräumen ertrunken. Laut der Aussage der Museumsmitarbeiter im NVA-Museum gab es auch eine Lorenbahn im Keller die dem Transport von Heizmaterial diente. Allerdings weiß ich nicht ob das noch zu NVA-Zeiten der Fall war oder lediglich für die ürsprünglich gedachte Nutzung als KdF-Bad vorgesehen war. Fast alle Blöcke wurden jetzt zu Ferienwohnungen umgebaut und mit Schwimmbädern im Keller versehen. Vom ursprünglichen KdF-Bad und dem Wahnsinn der dahinter stand ist leider nicht mehr viel zu sehen. Einen U-Boot-Bunker hat es jedenfalls in Prora nie gegeben!


günter wolf schrieb am : 2015-10-22

ja ich weis auch nicht, warum sich so ein quatsch hält. ein bekannter, der in prora zu ddr zeiten gedient hat, erzählte mir, das er und kameraden, um die wachen nach dem ausgang zu umgehen, bis brust im wasser watend sich am strand entlang bewegt haben. dabei häte er die einfahrt zum uboottunnel gesehen.auf die frage hin wie uboote im brusttiefen wasser schwimmen könnenn, bekahm ich die antwort, er hätte ja die einfahrt gesehen! das ist ein unwiderlegbarer beweis!!!!! ähnliches ist mir in meiner heimatstadt parchim passiert. nach der wende gab es ja die wildesten gerüchte, unter anderem erzählte mir ein ein ehemaliger nva-offizier, das ihm ein "hochrangiger offizier" der sowjetarmmee berichtet hätte, auf dem parchimer flugplatz atomwaffen gelagert waren. nun haben wir schon einen wenn auch annonymen zeugen. die realität sieht anders aus. abgesehen den kommissionen die im zusammenhang mit dem abzug der sowjetarmee jedes einzelne der für die übergabe vorgesehenen objekte alles überprüften, und in parchim nichts,was atomwaffen betraf fanden. ich hatte die möglichkeit nach dem abzug der sowjetischen armee, mich zwei jahre von morgen bis abend im gelände frei zu bewegen. und ich habe nichts gefunden. doch etwas habe ich gefunden, munitionsbunker in denen würde man heute nicht mal mauersteine lagern.


Webmaster schrieb am : 2015-03-06

Durch Zufall bin ich auch eine Erklärung gestoßen, welche die Ursache für die Gerüchte der U-Boot Bunker sein kann.
Schon die preußische Kriegsmarine hatte Pläne für einen Kriegshafen auf Rügen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diese Pläne wieder aufgegriffen und ein U-Boothafen bei Groß Banzelvitz im Bodden geplant. 1938 wurden erste Erdarbeiten begonnen und eine stählerne Anlegebrücke für U-Boote in Glowe gebaut.
Nach Kriegende begann die Volksmarine damit, die Pläne wieder aufzunehmen und zeitweise arbeiteten bis zu 3500 Menschen. Die Reste der Erdarbeiten sind noch heute auf den Satelittenbildern östlich von Glowe zu sehen. In den Plänen ist auch ein geplanter zweiter schiffbarer Durchstich bei Prora verzeichnet. Hier scheint der Zusammenhang zwischen Prora und U-Boot Bunker zu sein. Dennoch gibt es keine Belege für U-Boot Bunker in Prora selbst. Zu begonnenen Bauarbeiten in Prora ist laut eines Foreneintrages nichts zu ermitteln gewesen - vermutlich gab es keine. Der gesamte Plan wurde nach dem Aufstand von 1953 aufgegeben und die stählerne Anlegebrücke wurde zurückgebaut. Unter dem Stichwort Rügenhafen findet man einige Informationen im Netz.


Theodrich schrieb am : 2014-09-17

Könnte mir jemand eine Karte per email zukommen lassen, auf der ungefähr eingezeichnet ist, wo diese Bunker sein sollen? Mein Vater ist gebürtiger Rüganer, auch ich habe einen Großteil meiner Kindheit dort verbracht. Großvater wusste nichts, Vater diente aber ´72/73 auch in Prora und war angeblich mehrmals in den Bunkern. Allerdings fand er den Zugang nicht mehr. Und das Gerücht hält sich ja hartnäckig, vor allem bei den Alteingesessenen. Würde mich freuen. Wenn jemand etwas weiß, ich ermächtige den Webmaster hiermit, meine E-mail-Adresse an denjenigen weiterzugeben. Danke, Theodrich


Webmaster schrieb am : 2014-07-01

Hallo Peter, an solch einen U-Boot Bunker in Prora kann ich einfach nicht glauben. Zum einen fehlt eine Zufahrt, nun ja, man mag sagen, dass sie noch nicht gebaut war. Mir fehlt aber auch ein passendes Argument, warum man in eine Ferienanlage einen U-Boot-Bunker einbauen sollte. Es findet sich in Prora nirgendwo ein Baufragment, dass auch nur annähernd einem unfertigen U-Boot-Bunker ähneln würde und unterirdisch kann er kaum sein, denn dann müsste er sich unterhalb der Wasserlinie befinden und zu solcher Art U-Boot Bunker habe ich nichts gefunden. Das was dort auf meinem Bild zu sehen ist, wird oft zu einem solchen Bunker uminterpretiert, denn von außen sieht er wegen der unfertigen Betonhülle sehr martialisch aus. Im Inneren sind viel zu viele Pfeiler und Zwischendecken. Wenn da ein U-Boot überhaupt reinzufädeln wäre, bliebe viel zu wenig Platz für die technischen Serviceanlagen (Krane etc.). Auch die Raumhöhe spricht gegen ein U-Boot, das immerhin ca 5 m aus dem Wasser ragt. Der Raum ist gerade mal 4 m hoch von der Bodenplatte bis zur Decke und die taugt als Bunkerdecke schon gar nicht, denn sie ist nur so etwa 40 cm dick. Ich bin zwar kein Spezialist für soclhe Anlagen und mein Interesse ist mehr fotografischer Natur, aber für mich deutet alles gegen die Existenz einer solchen Anlage. Vielleicht hat ja mal jemand einen überzeugenderen Beleg als die vielen Urban Legends rund um den Komplex.


Peter schrieb am : 2014-06-04

Mein Bekannter war lange Zeit in der Offiziers Schulung in Prora , und erzählte mir wohl von Exiltierenten U-Boot Bunker die er selbst gesehen hatte und das zu DDR Zeiten. Er könnte mir auf einer Karte sogar genau Zeigen an welcher Stelle. Er meinte das Prora unterirdisch sehr verwinkelt und sehr weitläufig ausgebaut war.


EK 1/79 schrieb am : 2010-03-29

Hier Ihre Nachricht: Habe von diesen Gerüchten gehört. Ich habe in den 70gern hier gedient, war `ne schöne Zeit und selbstverständlich habe ich meinen Rüssel überall reingsteckt. Das Rumturnen und Baden in den Ruinen war ebenso Teil der Ausbildung wie das Üben des Stechschritts am Strand.Das macht die Knochen hart. Aber Spaß beiseite! Es kingt plausibel, was man so erzählt. Oben machen die Proleten Urlaub und im Keller schnorchelt der KaLeu. Ich habe etliche geflutete riesige Hallen gesehen. Die selbe Anlage soll es in Argentinien und in der Antarktis geben. Von Waffen reden und ruhmvollen Kämpfen der Sieggötter Söhne. Wolf hatte geladen, selber dies Gelag zusehen. Wer mischte Gift in der Einherier Met? Walvaterspfand weiß Rat hinter dem Gitter gefallener Helden.